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Das 3x3 der

andächtigen baumlieger

Die Vorstellung ewig zu leben hat für mich etwas Faszinierendes. Auf die Frage, warum denn bloß, antwortete ich in einem empfehlenswerten Podcast: weil ich dann alles umsetzen könnte, wofür ein Menschenleben nicht reicht: ökologischer Umbau des Planeten, alle Lieblingsautos fahren, neue Sonnensysteme entdecken, schauen was nach der Singularität kommt...  Die Entgegnung:

"Dann gründe doch eine Religion. Predigen kannste ja." 😆

So spaßig es gemeint war, so ernst nahm ich es. Und weil ich bei aller Fantasie und Kreativität natürlich weiß, dass ewig leben (noch) nicht möglich ist, habe ich mir die Frage gestellt: was müsste ich hinterlassen, um in Frieden gehen zu können. Die Antwort: das Wichtigste aufschreiben, und das steckt in den folgenden Abschnitten.

 

Und zwar nicht aus missionarischen Gründen und weil ich unbedingt schon immer Religionsführer werden wollte. Sondern weil ich dann sagen kann: hier habt Ihr alles, was Ihr braucht. Nehmt es und macht was Sinnvolles damit. Ich hinterlasse es Euch als Geschenk, damit ich guten Gewissens abtreten kann.

 

Wer den Spaß tatsächlich mitmachen will, kann sich unten eintragen, Mitglied werden und natürlich die Frohe Botschaft verbreiten, is klar. Ansonsten hoffe ich, dass es jemanden inspiriert, das Richtige zu tun, was immer das ist.

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Liebt euch

Um einen Baum der Liebe zu pflanzen, braucht es dreierlei.

 

Erstens: Mut. Mut ist, wenn man es trotzdem macht. Mut gibt es nicht ohne sich auch ein bisschen davor zu fürchten was danach kommt. Wer einfach so springt, ist nicht mutig sondern leichtsinnig. Wer nie erfahren hat, dass auch mal was schiefgeht, fürchtet sich nicht. Und nur wer sich manchmal fürchtet, wird den Mut entwickeln, den es braucht um die Furcht zu überwinden.

 

Zweitens: eine große Portion Vertrauen. In sich, in andere, in Gott oder irgendetwas höheres. In jedem Fall aber darin, dass es schon gelingen wird. Gelingen lässt sich nicht erzwingen, es lässt sich nicht planen. Nicht bis zuletzt. Natürlich braucht es das Rezept, damit etwas gelingt. Eines, das schon oft geklappt hat am besten. Und es braucht die kompletten und die richtigen Zutaten, die passenden Abläufe und am besten stimmen auch noch alle Rundrum-Gegebenheiten. Und trotzdem: wir können alles richtig machen und am Ende gelingt es doch nur, wenn wir auch darauf vertrauen, dass es gelingen möge. Das Wort gibt es nur in dieser einen Form. Nicht ich oder Du oder wir können machen, dass es gelingt. Es gelingt einfach.

 

Drittens: Hingabe. Nur mit Hingabe kann aus Abenteuer und Spannung Liebe werden. Erst wenn wir uns einer Sache ganz hingeben, erleben wir wahre Momente des Glücks. Dann sind wir mit uns im Reinen oder: wir sind eins (!) mit uns, mit unseren Lieben, mit dem Universum, womit auch immer. Nur wenn wir uns hingeben, laden wir andere ein, Hingabe zu erwidern. Und nur mit gemeinsamer Hingabe entsteht etwas, das größer ist als wir selbst oder wir zu zweit, zu dritt, zu wievielen auch immer je sein könnten. Dabei ist Hingabe so etwas wie die Summe aus Mut und Vertrauen. Denn wer weiß schon, was zurückkommt, wenn wir uns hingeben? Ob überhaupt und wenn ja, wie viel? Wir wissen es eben nicht bis zuletzt. Wir müssen mutig sein und vertrauen, uns hingeben. Und genau darin liegt das Mysterium der Liebe.

Bringt euch ein

Mit Hingabe kommen drei neue Dinge dazu. Wir brauchen alle drei, um Veränderung in die Welt zu bringen.

 

Erstens: Leidenschaft. Erst wenn wir für etwas wirklich brennen, können wir auch das Feuer anderer entfachen. Ganz egal, was es ist: Leidenschaft für etwas hat die Kraft, ansteckend zu sein. Sie schließt Potentiale in uns und anderen auf, die vorher verborgen waren. Diese Kraft kann uns dazu beflügeln, Dinge zu erreichen, die ohne Leidenschaft unmöglich sind. Wenn wir etwas finden, wofür es sich lohnt leidenschaftlich einzustehen, kann Freude entstehen. Freude sorgt dafür, dass es uns gut geht. Sie ist die Grundvoraussetzung dafür, überhaupt weiterzumachen.

 

Zweitens: Gemeinschaft. Mit Leidenschaft und Freude lässt sich eine Potentialgemeinschaft finden. Eine Gruppe von Menschen, die eben nicht gleichgesinnt, sondern mit vielfältigen Hintergründen, unterschiedlichen Freuden und Leidenschaften mit Hingabe an ein Thema geht und es liebevoll entwickelt und nach vorne bringt. Und nur mit Freude macht das auch Spaß. Wer will schon freudlos eine Sache vorantreiben?

 

Drittens: Fangt an. Alle Gedanken bis hierhin sind kraftlos, wenn sie nicht zu einem Anfang führen. Zwischen Machen und Nichtmachen gibt es nichts. Deswegen: fangt an, egal womit und egal wie gut. Hauptsache anfangen. Und dann natürlich: weitermachen. Lasst Euch nicht unterkriegen. Steht auf, wenn Ihr fallt, leckt Eure Wunden. Und dann: weitermachen. Völlig gegenteilig wie vorher, genau gleich wie vorher, ein bisschen anders als vorher. Wenn Ihr es nicht selbst zu Ende bringen könnt, wird sich schon jemand finden, der sich von Eurer Leidenschaft und Liebe anstecken lässt. Aber anfangen nimmt Euch niemand ab.

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Legt euch
unter einen baum

Mit der Faszination eines Kindes, das zum ersten Mal eine Schnecke beobachtet, legt Euch unter einen Baum. Erst wer den Baum lang genug spürt und beobachtet, kann werden wie ein Baum.

 

Erstens: wachsen. Wie ein Baum, so wachst auch Ihr – von innen nach außen; vom Kern in alle Richtungen. Jeder Baum kann ewig alt werden unter den richtigen Bedingungen. In der Welt, über die wir wandeln, kommt er irgendwann an seine Grenzen. Er erkennt und achtet sie durch Interaktion mit der Welt um ihn herum. Sein Ökosystem, sein Standort, Sonne, Wind und Gezeiten geben vor, wo er für den Rest seines Lebens stehen und wie er sich entwickeln wird. Und doch wird er wachsen solange er lebt.

 

Zweitens: mit dem Wind gehen. Eure Wurzeln reichen tief und weit. Sie verbinden sich mit anderen zu einem weitreichenden Netzwerk von Möglichkeiten, Unterstützung, Kommunikation. In Eurer Verwurzelung liegt unverrückbare Stabilität und große Stärke. Sie ist die Voraussetzung dafür, stärksten Stürmen standzuhalten. Doch nicht durch starre Unbeweglichkeit übersteht Ihr sie, sondern durch Flexibilität. Weil Ihr die Äste mit dem Wind wiegen könnt, brechen sie nicht. Eure geistige Freiheit und Beweglichkeit sind die Erfolgsfaktoren für langfristige Beziehungen. Sie kommen und gehen, bleiben ein Weilchen, und werden Teil Eurer Geschichte.

 

Drittens: vergeht. Wie ein Baum werdet auch Ihr irgendwann in Eure Bestandteile zerfallen. Langsam oder plötzlich; durch Feuer, Fäulnis, oder einfach Zeit; friedlich oder unter Gewalteinwirkung; mit oder ohne Euer Zutun. Darüber unter einem Baum zu sinneren schafft Ruhe und Demut. Wie ein Baum, so könnt Ihr den Ort an dem Ihr heute steht, besser hinterlassen als Ihr ihn vorgefunden habt; etwas ins System geben, aus dem etwas Neues entstehen kann; loslassen, damit andere an Eure Stelle treten und einen neuen Baum pflanzen können. Und dann in Frieden weiterziehen, wohin auch immer.

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